Artikel vom 14.09.2021
Vom Traum zum Albtraum: Streit auf der Hochzeit - was tun?
Heiraten wie im Märchen, die Hochzeit als unvergesslicher Tag: Ersteres glückt nicht immer, Letzteres gerät oft anders als erwartet: Im bayerischen Walkershofen wuchs sich jetzt ein Streit zu einem handfesten Krach, im niedersächsischen Hasbergen eine Hochzeitsfeier zur Massenschlägerei aus. Was tun? Vorbeugen, bevor die Hochzeit außer Kontrolle gerät.
Polizei macht Hochzeitsbesuch
Je später die Stunde, desto feuchtfröhlicher die Gäste. Leider steigert dies nicht bei jedem die Lust auf Polonaise & Co., sondern die Aggressionen. Schon kippt die Stimmung im Saal: Aus der Traumhochzeit wird ein rauschendes Fest mit einem Feuerwerk der besonderen Art. In Walkershofen, Landkreis Neustadt-Aisch, musste die Polizei vom nahen Bad Windsheim zur Tat schreiten. Die Szene: Eine alkoholisierte junge Frau, im heftigen Streit mit ihrem Freund, hatte zur ihrer Waffe namens Handy gegriffen - und schlug damit auf diesen ein. Als die Beamten versuchten, schlichtend einzuwirken, ging die Frau auf die Polizisten los - einer trug eine Blessur an der Lippe davon. Der angriffslustige Partygast muss sich demnächst vor Gericht verantworten.
Massenschlägerei auf der Straße
Je später die Stünde, umso hemmungsloser: In Hasbergen, Kreis Osnabrück, kam es vor einem Jahr noch schlimmer. Dort setzten über 50 Hochzeitsgäste ihre Massenschlägerei, die in einer privaten Hochzeitslocation begonnen hatte, auf der Straße fort. Am Sonntagmorgen gegen Zwei riefen Passanten die Polizei, die mit über 40 Streifenwagen aus Leer, dem Emsland, aus Oldenburg und von der Bundespolizei anrückte. Die unromantische Bilanz: Ein Polizist wurde schwer verletzt, drei Männer und eine Frau in Gewahrsam genommen - wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte und gefährlicher Körperverletzung.
Was, wenn es direkt vor der Trauung böses Blut gibt?
Genau das erlebte eine Brautjungfer in England: Sie schnappte auf, wie Braut und Trauzeugin in der Nacht vor der Trauung über die kürzliche Hochzeit der Brautjungfer lästerten - und diese als Miststück titulierten. "Steck dir das sonstwohin", so die Reaktion der Geschmähten, die nun der Hochzeit fernblieb. Das Band war zerschnitten, denn die Braut nahm keinen Kontakt auf. Und die Brautjungfer verlangte, dass sich die Braut vor ihr und den anderen Brautjungfern entschuldigte. Wer hier wem die Hochzeit verdorben hat? Müßig, darauf zu antworten - ein Lehrstück aus dem Tollhaus, das zeigt, wie Frau es nicht macht.
Was tun, um Streit auf der Hochzeit zu verhindern?
Die Hochzeit rückt näher: Eigentlich ein Grund für Jubelrufe, aber für nicht wenige Brautpaare auch ein großes Problem. Denn die ganze Familie kommt, aber nicht alle sind sich grün - oder reden nicht mehr miteinander. Zeit für Gezicke und Gezänk: "Wenn der oder die kommt, dann komme i c h nicht!". Was tun in einer solch verzwickten Lage? Am besten mit genügend zeitlichem Vorlauf offen miteinander reden: Vertragt euch bitte, uns zuliebe - denn es ist ja unser großer Tag! Bitten Sie die Betreffenden, für die Zeit der Hochzeit das Kriegsbeil ruhen lassen. Eine strategische Planung zahlt sich ebenfalls aus: Sorgen Sie dafür, dass die Zankhähne nicht in der Kirche oder an der Tafel nebeneinander sitzen. Es kommt trotz aller Vorsichtsmaßnahmen zum Streit? Überlegen Sie sich, wer im Notfall die offizielle Rolle des Vermittlers spielen könnte. Und: Je interessanter das Programm der Hochzeit selbst, desto weniger Gelegenheit zum Reden - und Streiten.
Traumhochzeit: Müssen muss man nichts!
Familienkonflikte und Ärger auf der Hochzeit - als ob Hochzeitsvorbereitungen nicht stressig genug sind! Ja, manchmal ist auch am schönsten Tag weniger mehr: Muss es wirklich die große Feier sein? Oder verspricht eine kleinere Hochzeit vielleicht friedlichere Aussichten? Erklären Sie allen Gästen, die nicht in Ihrer engeren Wahl sind, warum - und dass Sie dies ehrlich bedauern. Alternativ teilen Sie die Sache auf - und bitten entferntere Verwandte nur zum Sektempfang, um abends im kleinen Kreis mit den Herzensmenschen zu dinieren und zu feiern. Gewusst wie: Denn Sie können - und müssen - es nicht jedem recht machen!