Artikel vom 19.06.2018

Lord heiratet Lord: Erstes Mitglied der königlichen Familie feiert Regenbogenhochzeit



Lord Ivar Mountbatten schreibt Geschichte: Im Spätsommer wird das erste Mitglied der königlichen Familie Regenbogenhochzeit feiern. Überraschend offen, äußerte sich der Cousin von Queen Elisabeth jetzt im Interview im NZHerald - zu Heiratsplänen, Coming-Out und Eheleben als homosexueller Aristokrat.

Hochzeit im engsten Kreis

Die Hochzeitsglocken des letzten Royal Wedding sind kaum verklungen, schon bereitet sich die Königliche Familie auf die nächste Hochzeit vor. Nachdem im Kontext der Britischen Monarchie ein Ja-Wort mit geschiedenen Bürgerlichen keinen Eklat mehr auslöst, öffnen sich aristokratische Kreise für den nächsten Schritt: Ivar Mountbatten, Sohn der Marquess von Milford Haven und Cousin der Queen, heiratet seinen Lebenspartner James Coyle, den er im Schweizer Ski-Resort Verbier kennen und lieben lernte. Im Spätsommer wird die Zeremonie in der Privatkapelle von Mountbattens Landsitz in Devon bei Uffculme stattfinden - im allerengsten Kreis. Im Anschluss feiert man mit 120 Freunden, aber sehr dezent - ohne weiße Tauben oder Hochzeitstorte mit zwei Herren im Anzug darauf. Welchen Titel Coyle tragen wird, ist noch ungewiss. Denn als gleichgeschlechtlicher Partner darf er diesen nicht erben: Sobald die bereits 2013 eingebrachte Equality Bill in Kraft tritt, darf sich der Bräutigam Lord nennen.

Ex-Frau Penny: Unterstützung trotz leidvoller Eheerfahrung

Sicher ist, dass Lord Ivar am Arm seiner Ex-Frau zum Altar schreiten wird. Nach sechzehn Jahren Ehe verließ ihn Penny, mit der der Cousin der Queen drei Töchter hat. Die Ex-Frau nimmt eine außergewöhnlich unterstützende Haltung ein - und findet das Ganze nicht merkwürdig, sondern den Bräutigam ihres Ex-Mannes sympathisch: Dieser hätte mit seiner humorvollen Art dazu beigetragen, dass sich Mountbatten mit seinem Coming Out zum Positiven verändert habe. Penny selbst ist seit zwei Jahren neu verbandelt, aber gesteht, dass die Ehe mit Mountbatten nicht leicht gewesen sei. Dieser hatte ihr vor der Verlobung eine Bisexualität gestanden - oft habe sie Depressionen mit Alkohol betäubt.

Coming-Out: Generation der Heimlichkeiten

Vor zwei Jahren hatte Mountbattens Bekenntnis, mit seiner sexuellen Orientierung Zeit seiner Ehe gekämpft zu haben, großes Aufsehen erregt. Lord Ivar dazu: Seit er acht war, habe er sich für Männer interessiert. Etwas, das in den Genen läge. Mit 40 habe er sich gesagt: Jetzt oder nie - und wollte nun zusammen mit James alt werden. Die meisten Homosexuellen seiner Generation wünschten sich, sie wären hetero, denn die Anstrengung, dies geheimzuhalten, sei zermürbend - und auch gegenüber einer Ehefrau nicht fair. Ja, der Name Mountbatten öffne Türen, bedeute aber auch Verantwortung - schließlich laufe niemand freiwillig nackt die High Street herunter. Insofern sind Lord Ivar und Lady Penny exemplarisch für viele Ehen dieser Generation, geprägt von Heimlichkeiten - und dem angestrengtem Bemühen, den Schein zu wahren.

Ja zur Homo-Ehe - für ein Leben in Stabilität

Die Generation der Töchter sieht die anstehende Hochzeit des Vaters gelassen. Offiziell hat die Heirat auch den Segen des weiteren Familienkreises - wie von Prince Edward, Patenonkel von Mounbattens ältestem Sohn. Trotzdem kommen nicht alle zur Hochzeit - ein enger Teminkalender ließe dies leider nicht zu. Königin Elizabeth II. schweigt indes zu den Hochzeitsplänen ihres Cousins. Dieser verriet im Interview, dass er, nicht James, auf der Ehe bestanden habe. Er wünsche seinem künftigen Ehemann ein Leben in Stabilität. Der Schotte Coyle, streng katholisch aufgewachsen, hat hier ganz eigene Lebenserfahrungen. So sei er einmal wegen seiner Homosexualität von anderen aufgehängt worden - kopfüber von einer Brücke, über dem Fluss Kelvin. Zum Glück hätten sich die Haltungen gewandelt. Das Paar wünscht sich, dass ihrer Ankündigung mit dem nötigem Respekt begegnet wird. Und, so Mountbatten, in zwanzig Jahren würden die Menschen zurückschauen und sich fragen: What's the big deal?

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