Artikel vom 14.08.2023

Hässliche Hochzeitsfotos: Motive im Rausch, Fotograf unterbelichtet - was tun?



Nichts darf hässlich sein am schönsten Tag: Weder die Kulisse, noch die Porträtierten selbst, noch das Standesamt, das sogar manchem Stadtrat zu reizlos für eine echte Märchentrauung ist. Und schießt der Fotograf daneben, fließen schon mal wütende Tränen, so dass vierstellige Beträge zurückgefordert werden. Wie klappt's am besten mit den Hochzeitsfotos?

Hochzeitsfotos sind Geschmackssache

Die TikTokerin schäumte beim Betrachten ihrer Hochzeitsfotos, Kostenpunkt 2.700 Euro: Ich will mein Geld zurück! Ihre Fotografin sieht das anders. Gut, über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten: Was einige als originell feiern, löst bei anderen nur Kopfschütteln aus. Wie können die nur, empören etwa sich abschätzige Kommentare zu actiongeladenen Hochzeitsbildern im Netz. Im Fokus: Russische Brautpaare, die gemeinsam auf einem Motorboot-Bug gefesselt zur Spritztour in den Ehehafen starten - oder ihre Liebe in zweideutigen Posen vor Sowjetdenkmälern bekräftigen.

Erlaubt ist, was gefällt - und Spaß macht!

Oder was Preise als Hochzeitsfoto des Jahres erntet, geschossen und gezeigt, um mehr als zwei Familien, sondern ein breites Publikum zu verblüffen. Dass das Gesicht der Braut im Konfettiregen gar nicht zu erkennen ist, stört weder das Brautpaar noch Fotografen wie Matteo Lomonte. Sein Akzent galt dem Jungen im Brautwagen - zweiter Platz! Auch leichte Unschärfen sind gewollt, wenn man Brautpaare - wie Christoforos Mechanezidis - durch ein Loch in einer Plastikscheibe fotografiert. Wer International Wedding Photographer of the Year werden will, folgt keinem Regiebuch für Fotografen, sondern will unsere Wahrnehmung für das verändern, was als gutes Hochzeitsfoto gilt.

Standesamt und Freundin der Braut zu hässlich

Einige Motive schaffen es nicht bis ins Qualifying: Dieses Standesamt ist zu trist für Hochzeitsfotos, urteilte einst sogar der Stadtrat des schwäbischen Ravensburg höchstpersönlich. Schuld war ein Baugerüst. Zum Glück ein temporärer Zustand, weil das Trauzimmer im historischen roten Rathaus eigentlich ein hübsches Kleinod ist. Nicht hübsch genug dagegen war einem US-Bräutigam die beste Freundin der Braut: "Die kommt mir nicht aufs Bild!", so sein No-Go - weder als Brautjungfer, noch als Gast bei der Hochzeit. Absurd - denn statt sich flammend für ihre Bestie einzusetzen, forderte die Braut von ihrem Verlobten, einen seiner Freunde von der Gästeliste zu streichen. Angesichts verhärteter Fronten fragte sie dann ihre Internet-Community um Rat. Verschieb die Hochzeit, so ein Tipp. Bis nach der Schönheits-OP - an der hässlichen Persönlichkeit des Bräutigams.

Was, wenn Ihnen die Hochzeitsfotos nicht gefallen?

Es war eine wunderschöne Hochzeit, ein rauschendes Fest, die Fotos sind im Kasten. Und jetzt sind sie da! Der USB-Stick steckt im TV. Dann lange Gesichter: Oh, diese Bilder sind wirklich schlecht - und ganz anders als auf dem Werbeportfolio. Blaustichig, grobkörnig, verrauscht, schlecht für das Betrachten am Bildschirm kalibriert. Ein Supergau, sogar die Posen wirken affig. Wo sind die Bilder vom Ringtausch? Sie fehlen ganz. Als frischgebackene Ehefrau sind Sie den Tränen nah - und würden Fotograf oder Fotografin am liebsten augenblicklich die Meinung geigen. Ruhig Blut. Vielleicht finden Sie einen Kompromiss. Etwa, indem Ihr Hochzeitsfotograf ein kostenloses After-Wedding-Fotoshooting obendrauf legt. Zudem lassen sich verunglückte Bilder oft erfolgreich nachbearbeiten. Falls nicht, müssen Sie für Hochzeitsfotos, die auch Retusche nicht mehr rettet, nicht zahlen.

Hochzeitsfotos mangelhaft, Anspruch auf Minderung

Wie gesagt, Gefallen liegt im Auge des Betrachters. Allerdings sind sich bei guter Qualität auch Laien einig. Stimmt handwerklich alles, gibt es selten Geld zurück. Dennoch gehört zu guten Hochzeitsfotos mehr: Im Januar 2020 verurteilte das Amtsgericht Köln einen Fotografen zur Zahlung von 494,45 Euro plus Anwaltskosten in Höhe von 83,54 Euro inklusive Zinsen - aber blieb damit weit unter der Forderung der Klägerin von 1250 Euro. Die Braut hatte sich Fotos von einem Riesenschuh und Kindern unter dem Rock gewünscht. Details, die im Vertrag über die Hochzeitsreportage so nicht festgelegt waren. Die technische Qualität der Aufnahmen floppte jedoch nach Gutachtermeinung zu Recht. Stark zu Buche schlug, dass es keine professionelle Anleitung zu Motiven und Posen gab - und kaum ein Foto die Brautleute zusammen mit Verwandten zeigte.

Perfekte Kommunikation, tolles Hochzeits-Shooting

800 Dollar hatte das US-Paar Hayley und Nick Kelble für Hochzeitsfotos ausgegeben - verschwommen, körnig und unterbelichtet. Fündig geworden war das Paar auf eine Empfehlung von Bekannten. Vertrag? Brauchen wir nicht, so der Dienstleister. Richtig, auch eine mündliche Vereinbarung gilt. Nur mit Vertrag ist ein Fotograf rechenschaftspflichtig. Aber ein Nachweis lässt sich nur bei Schriftlichkeit wirklich führen. Mit dem richtigen Hochzeitsfotografen stimmt alles, denn man spricht ausführlich. Schließlich ist ein Fotoshooting per se ein tolles Erlebnis! Ein guter Fotograf plant mit dem Paar gemeinsam, bespricht Wünsche und Ideen: Wie möchten Sie Beide rüberkommen? Frech, konservativ, inkonventionell? Falls Schlosspark und Rosengarten nicht Ihr Ding sind, lichtet er Sie auch nachts vor beleuchteter Industriekulisse ab.

Nur, was man Schwarz auf Weiß besitzt ...

Sind die Details geklärt, werden sie vertraglich festgezurrt - wie z. B. die Anzahl der Aufnahmen pro Thema, von Standesamt über romantische Paar-Arrangements vor der Parkfontäne bis zum großen Gruppenbild. Professionelle Fotografen wissen außerdem, was im örtlichen Standesamt erlaubt bei Fotos von Unterschrift und Ringtausch erlaubt ist. Sie klären ihr eigenes Einsatzfeld im Vorfeld ab. Statt enttäuschten Brautleuten im Nachhinein zu eröffnen, dass sie im entscheidenden Moment nicht zum Schuss gekommen sind. Zeit in die Suche zu investieren lohnt sich. Sie kaufen doch auch Hochzeitstorte und Buffet nicht im Sack, oder? Hochzeitsfotografen sind Dienstleister wie alle anderen. Persönlich vorher treffen ist Pflicht - dann stimmt auch die Chemie!

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