Artikel vom 12.04.2022

Mazel Tov! Beckham Hochzeit in jüdischer Tradition



Auch Brooklyn Beckham und Nicola Peltz haben's getan! Am 9. April knüpften der Sohn von David Beckham und die Tochter des Finanztycoons in Palm Beach den Bund fürs Leben - in jüdischer Trauzeremonie. Denn der ehemalige Fußballstar hat jüdische Wurzeln. Doch was zeichnet eine jüdische Hochzeit eigentlich aus?

Beckham Traumhochzeit in Palm Beach

Der heute in den USA lebende David Beckham hat jüdische Wurzeln. Beckham begleitete seinen Großvater Joseph West als Kind regelmäßig zu Hochzeiten und in die Synagoge. Danach kochte die Oma zu Hause Nudelsuppe mit Hühnchen und Matzah. Später schickte der Fußballpromi einen seiner Söhne in einen jüdischen Kindergarten. Einst hatte der Manager von Manchester United, Michael Edelson, Victoria und David Beckham verkuppelt. Heute ist das ehemalige Spice Girl Modedesignerin - und die Beckhams steinreich: Laut Schätzungen der London School of Marketing beträgt ihr Vermögen umgerechnet 570 Mio. Euro. Zur Millionenhochzeit des seit 2020 verlobten Paares waren 300 Gäste geladen und tummelten sich in drei großen Festzelten - darunter Tennisstar Serena Williams, Fernsehkoch Gordon Ramsay und Schauspielerin Eva Longoria. Unter strengen Vorgaben: Denn auf dem Anwesen waren Fotos verboten. Trotzdem konnten Fotografen den einen oder anderen Blick auf eine verschleierte Nicola erhaschen.

Heiraten im Judentum kennt besondere Regeln

Was die Ehe bedeutet, steht schon im 1. Buch Mose: "Seid fruchtbar, mehret Euch und füllet die Erde". Erst durch die Verbindung mit einem Zweiten macht vollkommen und bereit, das Fortbestehen der Glaubensgemeinschaft zu sichern. Als Hochzeitstermine fallen nicht nur der Sabbat, sondern auch die Trauer- und Fastenzeit zwischen Pessach und Schawuot aus - und direkt vor Feiertagen wie Jom Kippur, Sukkot oder Pessach darf nicht geheiratet werden. Streng tabu ist auch, sich vor Trauung zu sehen, für einen ganzen Tag oder auch länger. In dieser Zeit besuchen Braut und Bräutigam das Mikwe, um sich im Bad rituell zu reinigen. Vom Morgen des Hochzeitstages an heißt es fasten. Direkt vor der Trauung kommen Bräutigam und männliche Hochzeitsgäste zum Gebet zusammen; anschließend unterzeichnet der Bräutigam unter den Augen von Zeugen und Rabbiner die Ketubah. Dieser Ehevertrag ist auf Aramäisch verfasst - in einem festen Wortlaut, der seit Jahrhunderten vor Christus quasi unverändert besteht. Hiermit verpflichtet sich der zukünftige Ehemann, seine Braut zu ehren und stets für sie da zu sein.

Jüdisch Ja! sagen: Die Trauzeremonie

Traditionell findet die Zeremonie im Freien statt. Die - noch unverschleierte - Braut erwartet den Bräutigam, der ihr durch zwei verheiratete Männer zugeführt wird. Dieser nimmt nun den Schleier, verhüllt das Gesicht seiner Braut und betritt dann seinen Platz unter der Chuppa. Dieser Baldachin-Bogen wird zu vier Seiten durch noch Unverheiratete der Familie gehalten - Symbol für das gemeinsame Zuhause. Jetzt geleiten Mutter und Schwiegermutter die Braut zum Bräutigam. Der Mann steckt seiner Braut den Ehering - oder inzwischen oft auch die Frau ihrem Bräutigam - mit den hebräischen Worten an den Finger: "Mit diesem Ring bist du mir angelobt, nach dem Gesetz Moses und Israels". Der Rabbiner verliest den Ehevertrag und erteilt die sieben Hochzeitssegen.

Mazel Tov! Für immer zusammen - in guten und in schlechten Tagen

Es ist offiziell! Das Ehepaar trinkt - zuvor gesegneten - Wein aus dem Kelch des Lebens. Der Bräutigam zertritt das leere Glas, veranschaulichend, wie zerbrechlich das Glück sein kann und spricht: "Wenn ich dich, Jerusalem, vergesse, soll mein rechter Arm vergessen sein." Entsprechend mahnt der Rabbiner die Hochzeitsgäste, dass zu Leben und Ehe auch Schattenseiten gehören. Diese gelte es anzunehmen, genauso wie die Freude! Eine Art Entsprechung des christlichen Trauversprechens, in "Gesundheit und Krankheit" bei der Stange zu bleiben ... Mazel Tov - Viel Glück! Man tanzt Hora im Kreis - und alle feiern mit, vom Säuglung bis zum Greis.

Hochzeit mit Kippah und Valentino

Auch der kommende Küchenchef Brooklyn Beckham und Schauspielerin Nicola Peltz haben in jüdischer Zeremonie Ja! gesagt. Vater David ließ es sich nicht nehmen, einen der Sieben Segen, Sheva Brachot, selbst auf Hebräisch zu verlesen. Die Hochzeit des Beckham-Sprosses mit der Tochter des gläubigen Juden Nelson Peltz auf dem Anwesen in Palm Beach begann abends gegen Sechs. Doch statt traditionell Weiß trug der Bräutigam einen dunklen Anzug und natürlich Kippah bzw. Yarmulke (Jiddisch für diese Kopfbedeckung). Nicola begeisterte in einem Hochzeitskleid von Valentino, persönlich designt durch Pierpaoio Piccioi in Rom, während die Braut ihm über die Schulter schaute. Brooklyns jüngere Brüder Romeo und Cruz machten die Trauzeugen, Nicola wurde von Bruder Brad, der hochbetagten Großmutter Bunny und Harper begleitet, der Schwester des Bräutigams.

Ehecredo: Family First!

Das Judentum misst Ehe und Familie einen sehr hohen Wert bei. Was auch heißt, dass ein Gebot der Ehelosigkeit wie der Zölibat vor diesem Hintergrund undenkbar ist. Brooklyn und Nicola gingen das Ganze eher liberal an - und unterschrieben nicht nur eine Ketubah, sondern auch einen schnöden weltlichen Ehevertrag. Dennoch: David and Victoria dienten als überzeugende Rolemodels. Einst ließen sich die Eltern des Bräutigams als Zeichen ewiger Verbundenheit zum sechsten Hochzeitstag die Verse des Hoheliedes tätowieren. Außerdem zierte Victorias Handgelenk lange eine weitere Zeile in Hebräisch, namens "Für ewig zusammen". Bis die Designerin diese weglasern ließ - ein Kompromiss, um als Geschäftsfrau ernster genommen zu werden. Ihre frischgebackene Schwiegertochter dagegen präsentiert ihr jiddisches Tattoo mit offenem Stolz - es lautet "Family First"!

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