Artikel vom 11.08.2020

Die Qual der Wahl: Hochzeitsgäste zweiter Klasse?



Wen sollen wir einladen? Ganz einfach - erstellen Sie ein Ranking! Schließlich ist es schon schwer genug, eine Hochzeit zu planen. Und erst in Zeiten von Corona: Alles ist anders, weshalb ungewöhnliche Situationen ungewöhnliche Maßnahmen erfordern. 2020 haben schon einiges gesehen. Aber dies macht wirklich keinen Spaß: Zahl der Hochzeitsgäste anpassen? Lesen Sie, wie man es nicht machen sollte ...

Einladung zur Hochzeit: Bin ich A, B oder C?

Eine Journalistin postete ihre Hochzeitseinladung auf Twitter, wunderschön, braungrauer Karton, ornamentale Schmuckstanzung. So weit, so erfreulich. Beim Lesen bleibt die Vorfreude im Halse stecken. Denn das britische Brautpaar hat seine Gäste in A-, B- und C-Gruppen unterteilt. Hurra! Wer für Gruppe A auserwählt wurde, hatte einen Platz an der Hochzeitstafel sicher. B- und C-Kandidaten dagegen baten Braut und Bräutigam, regelmäßig auf der Website nachzuschauen: Wird noch ein Platz frei? Um dann schnell nachzurücken. Und empfahlen Gästen mit Kindern, einen Babysitter für den Abend zu bestellen. Aus Kapazitätsgründen waren Kinder nicht erwünscht, und auch Singles wurden gebeten, ihre Begleitung zu Hause zu lassen.

Gäste B und C als Ersatzmannschaft

Was für eine Idee! In Gruppe A findet sich die erste Garnitur, Menschen, von denen das Brautpaar vermutlich viel erwartet. Die Aufgabe der zweiten Reihe? Einspringen für die Fall, dass die meisten aus Gruppe A nicht erscheinen. In C: Die Ersatzbank der Ersatzbank, damit irgendjemand die Hochzeitsbestuhlung füllt. Sie wurden als B oder C eingeladen? Jetzt aber schnell noch ein freies Plätzchen ergattern, weil Sie sonst das Hochzeitsgeschenk zurückgeben müssen. Und wer braucht schon noch einen weiteren Weber-Grill?

Erst schreiben, dann feiern

Ja, Covid hat bei vielen Hochzeiten die Pausentaste gedrückt. Einige Hartgesottene aber ziehen die Sache durch, indem sie die Zahl der Gäste begrenzen - um jeden Preis. Was halten Sie von dieser alternativen Idee? Hochzeitsgäste bewerben sich um eine Einladung. Kein Witz, sondern aktuelle Corona-Wahrheit. Da sie die Hälfte der Gäste ausladen musste, ließ eine Braut Familie und Freunde um die übrigen Einladungen konkurrieren. Die Aufgabe: Schreibt einen Aufsatz von 500 Wörtern zum Thema: Warum willst du diesen Tag mit uns feiern? Worauf sich die Schwester der Braut prompt durch Leistungsverweigerung profilierte. Dann bleibst du eben zu Hause, lautete die Reaktion.

Alles verschieben, damit alle mitfeiern!

Andere laden nach Tageszeiten ein - separat zum Sekt nach dem Standesamt, Nachmittagskaffee und Abendempfang, um die Gästezahlen zu überblicken. Doch es geht auch anders - fast ohne Gäste: Jan und Katrin Gatzen gaben sich im Standesamt des Historischen Rathauses Warendorf das Ja-Wort, nur Trauzeugen und Standesbeamtin waren dabei. Eigentlich waren neun Personen erlaubt, aber das Paar hat die geplante große Hochzeitsgesellschaft bewusst auf später verschoben, statt die Zahl der Gäste zu beschneiden. Der Grund? Alle Liebsten sollen diesen unvergesslichen Tag mit ihnen teilen, beide Familien sich untereinander kennenlernen. Diplomatisch gedacht, fair entschieden - warum eine Grenze ziehen, wenn alle wichtig sind?

Nicht die feine englische Art

Natürlich ist es nur menschlich, dass jedes Brautpaar Favoriten hat, die unbedingt dabei sein müssen! Andere aus Familie und engem Freundeskreis sieht man ebenfalls gern. Weitere erhalten tatsächlich nur eine Einladung, weil noch Plätze frei sind. Aber lieben Menschen dies platt und ohne jedes Fingerspitzengefühl vor den Kopf zu sagen, ist schlechter Stil - und an Arroganz kaum zu überbieten. Da schenkt man sich das Ganze doch lieber.

Wenn wir geh'n, dann geh'n wir alle!

Wer will schon zweite oder dritte Wahl sein? A, B, C - eine Schnapsidee, die klingt, als habe Dornröschen hier Regie geführt: Auch dort gab es nur zwölf goldene Teller. Wie die Rache der Dreizehnten, Ausgeladenen aussah, ist bekannt ... Ein Wink mit dem Zauberstab, und schon wachsen Dornenhecken. Eine Einladung zum Fest des Lebens ist eine große Ehre. Wer hierbei - coronabedingt oder aus anderem Grund - Onkel, Tante oder Cousine auf die Zehen tritt, tut sich keinen Gefallen. Sondern sollte, statt das Tischtuch für immer zu zerschneiden, lieber gelassen über den Tellerrand schauen ...

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