Artikel vom 24.01.2019

Brautkleid bleibt Brautkleid! In Second Hand vor den Altar



Jede Hochzeit ist Grund zur Freude - eigentlich. Aber was, wenn das Budget nicht stimmt? Sue Saras Brautkleid-Kollektion steht parat, Bräuten mit wenig Geld zu helfen: Die Neuseeländerin vermietet Hochzeitskleider, ungetragen, aber auch Second Hand. Für Brautpaare eine Sorge weniger - so bleibt mehr für eine zauberhafte Location und gutes Essen. Im abgelegten Brautkleid zum Altar?

Gib's weiter! Kleider für Bräute, die knapp bei Kasse sind

Jedes Jahr scheinen Hochzeitspaare für das Event des Jahres tiefer in die Tasche zu greifen - und füttern damit einen boomenden Markt aus Caterern, Floristen und Fotografen. Und Designern: Meghan Markle schritt an der Seite von Prince Harry in einer Kreation von Ralph & Russo durch die Traukapelle - Kostenpunkt 113.000 Euro. Selbst normal Sterbliche müssen mit einer Robe vom Brautausstatter ab 800 Euro aufwärts berappen, Aufwand für schneiderische Anpassungen noch nicht eingerechnet. Sue Sara aus Nelson, Neuseeland, im Hauptjob Immobilienmaklerin, ist der Meinung: Das geht auch anders! Und sammelt über ihre Facebookseite unter dem Motto Pay it forward (Gib's weiter) gespendete Hochzeitskleider. Inzwischen umfasst die Kollektion in der Trafalgar Street Modelle aller Styles und Konfektionsgrößen, darunter auch Gewänder für Brautjungfern, Blumenmädchen sowie die Mutter der Braut plus Schmuck, Brautschuhe, Hüte und Accessoires. Für 150 Dollar Miete kann sich Braut ihr Wunschkleid sichern. 50 sind Pfand und gehen bei Rückgabe wieder an die Braut, weitere 50 Dollar pro Stück spendet Sara an das Hospiz von Nelson.

Wohin mit der Brautrobe? Von Brautkleidparty bis Taufkleid

An manchen Kleidern hängt noch das Preisschild: 1700 Dollar für ein Modell, das es nie vor den Altar geschafft hat! Wieso eigentlich nicht? Die Gründe sind so persönlich wie vielfältig, von geplatzten Hochzeiten bis zum Kaufrausch, der statt eines gleich mehrere Brautkleider erwerben lässt - sicher ist sicher. Oft können gekaufte Kleider nicht zurückgegeben werden. Wer das teure Schmuckstück nicht im Schrank den Motten zum Fraß vorwerfen will, kann sich zu einer der angesagten Brautkleidpartys aufmachen - und sich gemeinsam mit verheirateten Freundinnen noch einmal ins beste Stück werfen. Oder der Nachwuchs trägt es, zum Taufkleidchen umgearbeitet.

Second Hand Brautmode: Kleid zu Geld machen

Doch die Zahl der Bräute, die sich entscheiden, einer anderen Frau mit ihrem Hochzeitskleid einen unvergesslichen Tag zu bereiten, steigt. Zum Beispiel, weil nach einer kostspieligen Hochzeit ein wenig Bargeld lockt: Kleider in Top-Zustand und von Top-Designern wie Oscar de la Renta erzielen oft noch über die Hälfte des Neupreises. Wo bieten Sie Ihr Brautkleid an? Es muss nicht immer Ebay sein. Im Gegenteil - spezielle Seiten wie secondbride.de oder brautboerse.de offerieren Bräuten in spe größere Auswahl, spezifischere Suchfunktionen und Service wie Änderungsschneidereien. In den USA längst normal: Auf der größten Plattform, PreOwned Wedding Dresses, finden sparfreudige Heiratslustige seit 2004 ein umfangreiches Angebot an Second Hand Brautmode - inzwischen in fünfstelliger Stückzahl. Wer nicht kauft, mietet auf Rent the Runway Designerkleider für einen Bruchteil des eigentlichen Preises, verzichtet damit aber auf ein teures Erinnerungsstück. Alternative? Nähen Sie einfach, wie in manchen Regionen Italiens üblich, ein Stück der Hochzeitstorte ins Kopfkissen ein.

Zu schade für die Mottenkiste: Geliebte Gebrauchte mit Geschichte

Wem Designer-Labels egal sind, kann bei Kleidern, die nicht aus dem Brautmodengeschäft kommen, schon unter 200 Euro fündig werden. Falls es Braut nicht gleichgültig ist, dass manches Umfeld dann die Nase rümpft, nach dem Motto: Wenn hier gegeizt wird, ist es mit der Liebe nicht weit her. Weil, wer es ernst meint, kräftig investiert. Weshalb für viele Frauen ein preiswertes oder gar gebrauchtes Brautkleid weiter ein No-Go bleibt. Aber nicht für alle: Immer mehr fasziniert die Idee, ein Hochzeitskleid mit individueller Geschichte zu tragen. Wenn dies keine Scheidungsgeschichte, sondern eine gute ist wie: "1970 wurde ich eigenhändig genäht" oder "Ich wurde auf Schloss Nymphenburg getragen". Denn Brautkleid bleibt Brautkleid! Trotzdem: Damit Braut sich verliebt, muss es makellos sein - auch wenn entspannteres Heiraten zum aktuellen Bohotrend passt. Immer gilt: Ein Hochzeitskleid ist, aus exzellenten Stoffen hochwertigst verarbeitet, viel zu schade, um nur ein einziges Mal gezeigt zu werden. Ganz gleich, ob lukrativ veräußert oder mit Liebe vererbt - jedes Second-Hand-Stück wird am Hochzeitstag seine neue, ganz eigene Geschichte schreiben.

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