Artikel vom 09.08.2018

Aus für Blitzhochzeiten: Erst wilde Ehe, dann Standesamt - ein Erfolgsmodell



Das geht Ihnen auch so? Irgendwann kommt der Punkt, wo sich gefühlt jeder um uns herum verlobt - und in den Hafen der Ehe einläuft. Aber geschieht dies wirklich überhastet und mit fliegenden Fahnen? Neueste Statistiken zeigen: Paare gehen den Treueschwur immer langsamer an.

Heiraten? Erstmal fünf Jahre daten

In Großbritannien fragte Bridebook.co.uk 4.000 frisch verheiratete Paare: Wie lange dauerte Ihre Beziehung, bis Sie schließlich heirateten? Die Antwort: Im Durchschnitt 4,9 Jahre. Dabei verbringt das Durchschnittspaar erstmal 17 Monate mit Dating, bevor es zusammenzieht: Ganze 89 Prozent wohnen im Schnitt 3,5 Jahre in wilder Ehe zusammen. Vor Kniefall und Eheversprechen lebt man weitere 22 Monate unter einem Dach. Und endlich verlobt, lassen sich die Brautpaare in spe noch einmal 20 Monate bis zur Trauung Zeit. Kein Wunder, dass das Heiratsalter von Bräuten und Bräutigamen, die das erste Mal vor den Altar treten, weiter nach oben geht! Waren die Herren 1971 bei Eheschließung noch 24,6 und die Damen 22,6 Jahre alt, haben jetzt Braut wie Bräutigam ein stolzes Heiratsalter zwischen 31 und 33. Hinzukommt, dass die meisten Paare jeweils auf zwei ernsthafte Beziehungen mit anderen zurückblicken, bevor sie den Partner fürs Leben finden.

Dank Online-Dating glücklicher?

Auf dem Kontinent verhält es sich ähnlich: Auch in Deutschland lässt man sich bis zum Ja-Wort viel Zeit. Zwölf Jahre Beziehung vor Eheschließung sind keine Seltenheit; die Mehrzahl der Paare wagt sich nach drei bis fünf Jahren Beziehung vor den Traualtar. Es ist wohl etwas dran am: Drum prüfe, wer sich ewig bindet! Denn die Scheidungsrate ist seit 1971 aktuell auf einem Tiefpunkt angelangt. Darüber hinaus ermittelte eine US-amerikanische Studie an der Universität von Chicago, veröffentlicht in PNAS: Via Online-Dating initiierte Ehen halten länger und sind glücklicher - mehr als 19.000 befragte US-Amerikaner müssen's wissen. Der Grund? Wer hier sucht, hat ein klares Ziel: Bereit, sich auf jemanden wirklich einzulassen, sucht man intensiv nach dem Soulmate, der die Erwartungen maximal trifft. Und erlebt viele Dates, viel Frust, bevor man Ja! sagt - auf Basis zahlreicher Informationen, inklusive Lebensanschauung und Status. Paare, die einen solchen Dating-Marathon hinter sich haben, sind umso fester entschlossen: Jetzt soll es aber klappen!

Geprüft, bewährt - auf zum Standesamt!

Überhaupt: Das digitale Zeitalter verändert die Art zu heiraten, so eine Studie von kartenmacherei.de. "So heiratet Deutschland" belegt, dass sich 18 Prozent der Brautpaare online kennenlernen. Und dabei liegen nicht blutjunge Digital Natives, sondern Paare Ü-30 (mit 22 Prozent) vorn, Ü-50 sind es sogar 43 Prozent. Gönnen sich diese dann eine mindestens dreijährige Bewährungszeit, sind einige Soziologen überzeugt, senkt dies die spätere Wahrscheinlichkeit einer Scheidung. Die Vermutung: In den ersten Jahren kann sexuelle Anziehung noch viele Differenzen überbrücken. Flaut das Begehren dann im Alltag ab, zeigt sich, was wirklich hält. Zugegeben - Sex ist nicht alles. Aber Paare lernen sich in wilder Ehe richtig kennen - und den anderen als Individuum zu akzeptieren. Um nach der "Probezeit" zu wissen, worauf sie sich beim Gang aufs Standesamt einlassen: Auf eine Entscheidung aus Liebe, gegründet auf gewachsenem Vertrauen.

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