Artikel vom 21.02.2012
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Hochzeit unterm Regenbogen - rosige Zeiten für gleichgeschlechtliche Paare?


Inzwischen hat es sich herumgesprochen: Das Empire State Building war romantischer Schauplatz der ersten Homohochzeit. Lela McArthur und Stephanie Figarelle aus Alaska hatten das Glück, einen der begehrten Valentinstermine im Losverfahren zu ergattern. Denn der Staat New York glänzt - wenngleich auch erst seit Sommer 2011 - als Pionier, was die Legalisierung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften angeht. Doch wie fortschrittlich ist Amerika wirklich? Und wie tolerant der Rest des Planeten?

Zitronentorten in Orange County

Gleiches Datum, anderer Schauplatz: Vor dem Gericht von Orange County feiern Homo-Aktivisten Valentinstag. Zuckerbäckerin Linda May hat eine imposante Kokos-Zitronen-Hochzeitstorte, geziert von schwulem Paar und zwei Täubchen, vor dem Eingang am 211 W. Santa Ana Boulevard in der City von Santa Ana platziert, umrahmt von Stars and Stripes und der Regenbogenflagge der schwulen Bewegung in trauter Einigkeit. Ziel der schwulen Community, der Orange County Equality Coalition, ist es, ein 2008 eingeführtes Gesetz gegen homosexuelle Ehen zu kippen - eindeutig verfassungswidrig und daher auf dem Weg zum U. S. Supreme Court.

Heiraten auf Russisch

Während der Trend zur Homo-Ehe in Europa anhält - allein in Deutschland leben mehr als 19.000 Paare in eingetragener Partnerschaft - scheint man in Russland einen anderen Weg zu gehen: So wurde Ende Januar bekannt, dass die Fluggesellschaft Aeroflot einen ihrer homosexuellen Flugbegleiter unter Kündigungsandrohung zur Hochzeit mit einer Schulfreundin gezwungen hatte. Maxim Kuprejew, 25, hatte es gewagt, unter seinen Flugkollegen ein Homonetzwerk zu etablieren.

Jetzt rufen Aktivisten zum Boykott der Airline auf - und fordern ihren Ausschluss aus der Sky-Team-Allianz, der auch die homotolerante Air France sowie Delta Airlines angehören. Ein nicht ungefährlicher Protest, nicht zuletzt gegen die russisch-orthodoxe Kirche als neues Identitätsmodell: Erst in der zweiten Februarwoche verabschiedete die Region St. Petersburg das Gesetz gegen "Propaganda von Homosexualität und Pädophilie", das Schwulen und Lesben das Händchenhalten in der Öffentlichkeit bei Strafe untersagt - eine Regelung, die Minderjährige schützen soll und in anderen Bezirken, wie z. B. in Archangelsk, bereits in Kraft ist.

Volker Beck, menschenrechtspolitischer Sprecher der Grünen-Fraktion und 2006 in Moskau bei einer verbotenen Demonstration für die Bürgerrechte Homosexueller verhaftet, hat Außenminister Westerwelle aufgefordert, Russland an seine Menschenrechtsverpflichtungen als Mitglied des Europarats zu erinnern.

Bunt ist die Hoffnung - Schwule Flitterwochen unterm Regenbogen

Leider geht Russland mit dieser Haltung weltweit noch mit vielen Staaten konform. In mehr als 70 Ländern existieren entsprechende Strafgesetze und in 12 Ländern - wie dem Iran oder Saudi-Arabien - wird Homosexualität sogar mit dem Tode bestraft. Dennoch - es bleibt Hoffnung: Zahlreiche Reiseveranstalter haben die Gay Community längst entdeckt, die gern dorthin reist und flittert, wo - wie z. B. auf Gran Canaria - eine homosexuelle Infrastruktur existiert. Laut Veranstalter Dertour verreist ein Viertel der Homosexuellen regelmäßig - und gibt dann gern etwas mehr als der Durchschnitt aus, um nach Los Angeles, Kapstadt oder Rio De Janeiro zu fliegen. Oder eben nach New York - Flitterwochen, die die Veranstalter als Hochzeitspakete mit dem bunten Label Regenbogenhochzeit bewerben. Inklusive deutschsprachigem Betreuer für den Bürokratiekram und Transfer zum Standesamt - natürlich im Yellow Cab.

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