Artikel vom 07.06.2012
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Braut entführt - und alle machen mit! Die ganz spezielle Hochzeitsgaudi



Plötzlich war sie verschwunden: Dunkelstes Mittelalter, wo Adelige frischvermählte Bräute durch ihre Vasallen abholen ließen, um sich das Recht der ersten Nacht zu sichern. Nur eine schnelle Brautentführung konnte das verhindern. Gruselig? Zum Glück vorbei und längst zu einer Riesengaudi mutiert: Vor allem in Süddeutschland ist der Hochzeitsbrauch der Brautentführung wieder stark im Kommen.

Brautentführung - so wird's gemacht

In Bayern, Österreich und der Schweiz haben Hochzeitsgesellschaften neuen Geschmack am traditionellen Brauch des Brautstehlens oder Brautverziehens gewonnen. Trauzeugen oder Freunde des Brautpaares lassen kurzerhand die Braut verschwinden. Wie das? Ist der Bräutigam, z. B. während des Hochzeitsessen, abgelenkt, schnappt man sich die Braut und entführt sie auf eine feuchtfröhliche Kneipentour durch vorher ausgewählte Lokale in der Nähe. Bayerische Traditionsräuber toppen das Ganze - und führen Bräute im wilden Tanz weg.

Entdeckt der Bräutigam ihr Verschwinden, muss er auf die Suche gehen. Während bei großen Feierlichkeiten ein paar Vertraute genügen, macht sich bei kleineren Hochzeiten die komplette Hochzeitsgesellschaft auf den Weg. Indessen genehmigen sich die Braut und ihre Entführer in jeder Kneipe ein Getränk - um anschließend die Zeche zu prellen. Natürlich nicht ohne die Anschrift zu hinterlassen, falls der Bräutigam nicht auftaucht, um seine Braut durch Begleichen der Zeche(n) auszulösen.

Die Braut hat ihren Brautstrauß bei der Hochzeit zurückgelassen? Pech gehabt! Dann kann ihn der Bräutigam als Auslöse einsetzen und die Entführer bleiben auf den Kosten der Kneipentour sitzen. Ist das Brautpaar glücklich vereint, geht es unter lautem Hallo zurück in den Hochzeitssaal.

Noch mehr Spaß - mit diesen Varianten

Stehlen Sie Brautschuh (oder Brautkranz) während des Essens: Kehrt er zurück, ist er mit Glücksamuletten wie Störchen geschmückt - und steht neben einem gut gefüllten Glas Rotwein auf der Hochzeitstafel. Hat die Braut brav ausgetrunken, darf sie ihren Schuh anziehen - und der Bräutigam die Zeche zahlen. Oder Sie machen es wie am Samerberg bei Rosenheim, wo man dem Bräutigam einen Brautersatz an die Seite stellt - einen gestandenen Kerl in Damenkleidern.

Der Bräutigam merkt nicht, dass seine Angetraute weg ist? Dann helfen ihm Tipps in Form von Besen in Frauenkleidern, Gummipuppen, Briefen und Fotos auf die Sprünge - oder ein Hilferuf per Handy. Verteilen Sie Hinweise wie bei der Schnitzeljagd, während die Braut in jedem Lokal eine kleine, aber spannende Überraschung erwartet, wie ein Geschenk, ein Tischfeuerwerk, ein Regen von Rosenblättern oder ein lieber Überraschungsgast. Mehr als eine Viertelstunde pro Lokal sollte nicht eingeplant sein, damit das Brautpaar spätestens nach 90 Minuten zurückkehrt - sonst langweilen sich die wartenden Gäste.

Immer ein Renner: Spiele und Aufgaben zum Freikauf der Braut, wie Tänzchen auf der Theke, ein Lied schmettern, den Lokalgästen die Schuhe putzen. Zücken Sie unbedingt die Videokamera - dann haben später alle etwas davon. Und: Im Zeitalter der Emanzipation stellen sich auch Bräute vermehrt spaßigen Herausforderungen: Na, schafft sie es, die Nase ihres Mannes durch Abtasten zu erraten?

Zurück im Saal, wird Bräutigams Jackett auf links gedreht. Während an seinem Hals leere Sektflaschen baumeln und scheppernde Blechdosen seine Schuhe zieren, tanzt der Arme Walzer mit einem Besen - bis ihn seine Braut mit einem Kuss erlöst und den Besen an den Nächsten weiterreicht. Es sei denn, man wartet noch auf ihn - weil er gerade die Strecke zum Gasthof auf einem Bobby Car zurücklegt. Viel Spaß!

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